Was ist Ayurveda?

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Der Ayurveda ist die überlieferte Naturheilkunde der traditionellen indischen, vedischen Kultur und Zivilisation. Leider wurde er in der Kolonialzeit nicht ausreichend gefördert, so dass wesentliche Aspekte verloren gingen. Ab 1980 wurde dieses alte Wissen durch die Arbeiten des vedischen Gelehrten Maharishi Mahesh Yogi und vieler weiterer bedeutender traditioneller und moderner Ärzte wiederbelebt und in den folgenden Jahren unter dem Namen Maharishi Ayurveda auf der ganzen Welt bekannt gemacht.

Heute ist der Ayurveda in Indien und den umliegenden Ländern weit verbreitet und wird dort überall von Staates wegen anerkannt und unterstützt. In Indien gibt es über 150 ayurvedische Colleges, in denen ayurvedische Ärzte ausgebildet werden, sowie zahlreiche staatliche Forschungsinstitute und Forschungsorganisationen.

Wesentlich am Ayurveda ist sein Ansatz, Gleichgewicht im Stoffwechsel und im Geist zu schaffen. So wird das Immunsystem gestärkt und die Abwehrkräfte auch gegen neuartige Krankheiten verbessert.

Ayurveda besitzt aufgrund seiner theoretischen Grundlagen eine eigenständige Diagnostik und Therapie. Damit kann er krankhafte Systemabweichungen erkennen und in ein physiologisches Gleichgewicht zurückführen.

Das ayurvedische Gesundheitssystem beschreibt drei grundlegende Prinzipien in der Natur und im Menschen und teilt alle Funktionen des menschlichen Körpers und Geistes einem dieser Bereiche zu. Gleichgewicht zwischen diesen Prinzipien wird als grundlegend für die Gesundheit angesehen. Dabei steht die Prävention im Vordergrund.

In der ayurvedischen Konsultation stellt der Arzt / die Ärztin zuerst das aktuelle Gleichgewicht der Funktionen sowie dessen Störungen im Körper des Patienten fest, wobei hier neben der Befragung des Patienten sowie den üblichen körperlichen Untersuchungen die traditionelle Pulsdiagnose eine bedeutende Rolle spielt. Auch die Lebensgewohnheiten des Patienten werden ausführlich erfasst. Zur Behandlung stehen dem ayurvedischen Arzt folgende Methoden zur Verfügung:

  • Ganz zentral ist der Bewusstseinsaspekt. Das Bewusstsein steuert das Verhalten, und falsches Verhalten ist für einen ganz wesentlichen Teil aller Gesundheitsstörungen verantwortlich. Auch wird der psychosomatische Aspekt im Ayurveda seit jeher als wichtig angesehen. Somit spielen Yoga und Meditation im Ayurveda eine bedeutende Rolle.
  • Ernährung und Tagesroutine. Beratung in diesen Bereichen stellt die Basis für jede ayurvedische Behandlung dar, da nach ayurvedischer Auffassung Fehler hier wesentlich für Störungen im Stoffwechselgleichgewicht verantwortlich sind. Die Elimination kausativer Faktoren gilt im Ayurveda als zentral wichtig.
  • Anwendung von Präparaten pflanzlichen, mineralischen sowie tierischen Ursprungs. Im Ayurveda werden sowohl Einzelsubstanzen als auch Komplexmittel verwendet.
  • Panchakarma. Dies ist ein sehr ausgefeiltes System von äusseren manuellen Anwendungen und inneren Reinigungsverfahren und stellt nach der ayurvedischen Lehre das wirkungsvollste Behandlungssystem zur Normalisierung gestörter Stoffwechselvorgänge dar. Die verschiedenen äusseren und inneren Behandlungen können zusammen oder einzeln verwendet werden.

Unser Gesundheitssystem ist ständig neuen Herausforderungen ausgesetzt – Coronavirus und Antibiotikaresistenzen sind nur einige davon. Durch seinen ganzheitlichen Ansatz leistet der Ayurveda einen herausragenden Beitrag zur Lösung dieser Probleme und zur Schaffung guter Gesundheit für die ganze Bevölkerung.